Weihnachtseinladung an alle einsamen Seelen

[Gunnar Kirsch]

Werte Gemeinde,

dies wird mein erstes Weihnachtsfest als Mitglied der Arche sein. Sie wissen daher noch nicht, dass es in meiner Familie Tradition ist, jeden, der kommen möchte, am 25. Dezember zum Mittagsschmaus einzuladen. Vielleicht befindet sich unter Ihnen jemand, der keine Famile oder Freunde hat und die Gesellschaft in meinem Hause genießen möchte? Was es für einen Braten geben wird, weiß ich noch nicht. Momentan habe ich sowohl ein krankes Zebra, als auch einen widerborstigen Schimpansen in meinen Stallungen. Für das leibliche Wohl wird in jedem Falle gesorgt sein.

Nundenn, seien Sie alle herzlichst eingeladen.

Ihr Gunnar Kirsch

[Dr. Waldemar Drechsler]

Hochgeehrter Herr Kirsch!

Grosszügig sowie verlockend zugleich klingt dieses Angebot Ihrerseits, afrikanisches Buschfleisch hatte schon immer besonderen Reiz für uns Zahnmediziner, Potzsackerlot. Ich bin leider am ersten Weihnachtstage der Familie wegen verhindert, dennoch dürfen Sie mir selbstverständlich meinen Anteil an dem Ihrigen Mittagsmahle via Post nach Zürich zukommen lassen. Als guter, christlicher Gastgeber werden Sie die Postgebühren natürlich übernehmen, das steht ausser Zweifel.

Reservierend,
Dr. Waldemar Drechsler

[Glaubensvorbild]

Sehr großzügiger Herr Kirsch!

Was für eine treffliche Idee von Ihnen! Besonders die schwarzen Streifen sind übrigens köstlich (von den schwarzen bekomme ich persönlich immer Sodbrennen). Aber auch gegen eine herzhafte Affenpfanne ist nichts zu sagen, um so mehr, als man dadurch sehr gut zum Ausdruck bringen kann, was wir von der Evolutionstheorie halten.

Affen keineswegs als Vorfahren betrachtend
Glaubensvorbild

[Sleiphnir]

Werter Herr Kirsch

Woher haben Sie denn ein Zebra und einem Schimpansen?

Sich wundernd
Sleiphnir

[Walter Gruber senior]

Hoch verehrter Herr Kirsch,

ein Festtagsschmaus in einem christlichen Zirkus wäre fürwahr eine spannende Abwechslung! Leider erwartet man von mir, dass ich auf unserer Firmen-Weihnachtsfeier eine Rede anlässlich des Ankaufs mehrerer Zugmaschinen halte und eine Reihe von kleinen Geschenken persönlich an unsere Mitarbeiter verteile. Den unverschämten Vorschlag einer Mitarbeiterin, mich dabei als Weihnachtsmann zu verkleiden, habe ich selbstverständlich nicht berücksichtigt!

Vielleicht ergibt es sich ja einmal, dass Ihr Wanderzirkus in unserer kleinen Stadt Station macht. Dann könnten wir gemeinsam ein überschüssiges Tier verzehren, oder in den hiesigen Wäldern einen Hirsch (oder ein paar Katzen) erlegen.

Leider außer Stande, Ihrer Einladung Folge zu leisten:

Walter Gruber

[Gunnar Kirsch]

Fräulein Sleipnir,

ich betrieb bis vor einigen Jahren einen Zirkus.

Werter Herr Dr. Drechsler,

lassen Sie mir bitte Ihre Adresse zukommen. Über die Versandkosten müssen Sie sich keine Gedanken machen.

Ihr Gunnar Kirsch

[Glaubensvorbild]

Sehr geehrter Herr Kirsch!

Wie kann es für ein Getier jeglicher Art ein erfreulicheres Ende geben, als der Krone der Schöpfung als Nahrung zu dienen?

Den HErrn preisend
Glaubensvorbild

P.S.: Nur zu gerne beteilige ich mich an den Versandkosten!

Sich mit der Administranz stets gut stellen wollend
Glaubensvorbild