der hohe Wirkungsgrad des Rohrstocks ist für anständige Christen genauso unbestritten wie seine Polyvalenz. So ist er nicht nur beim Einsatz der Züchtigung von diversem Unflat dienlich, sondern auch ein gern gesehenes Sammlerstück in redlichen Haushalten.
Nun möchte ich zum eigentlich Thema voranschreiten: Mein Enkerl Xaver ist ein leidenschaftlicher Ministrant. Bleibt ihm neben kirchlichen Veranstaltungen und der Schule noch etwas Freizeit, so ist es ihm väterlicherseits erlaubt, am Fußballspiel der hiesigen Amateurmannschaft teilzunehmen.
Nach dem letzten Spiel berichtete er mir von einer Verwarnung, die wegen eines ungerechten Vergehens physischer Natur gegen seine Person verhängt wurde. Ich möchte diese Maßnahme hiermit hinterfragen.
Wäre es nicht sinnvoller, wenn die Schiedsrichter - selbstverständlich nur, falls sie gläubige Christen sind - derartige Vergehen je nach Schwere mit dem Rohrstock bestrafen dürften? Die pädagogische Wirkung wäre um einiges stärker und wir alle wissen, dass regelmäßige Züchtigung vor allem bei jungen Menschen ein wertvolles Werkzeug für deren Entwicklung darstellen kann. Da sie heutzutage aber in deutschen Schulen verboten und in vielen Familien verpönt ist, kommt ihre tragende Rolle bei der Entwicklung einer redlichen Gesellschaft kaum mehr zum Tragen.
Könnte somit der Knabenfußball nicht ein guter Ansatzpunkt zur Resozialisierung des Rohrstocks sein?
Den grauen Nachmittagshimmel beäugend,
Laugenkraut

