Ein Lob auf das Plauderbrett

[Christian Fromm]

Werte Herren,

an dieser Stelle möchte ich Ihnen herzlichst für das Vorhandensein dieses wunderbar redlich-fröhlichen Plauderbretts danken. Bisher verband mich mit dem Internetz ausschließlich die schiere berufliche Notwendigkeit. Zu meiner Ihnen allen sicher nur zu gut verständlichen Bestürzung fand ich mich immer wieder Abgründen der Unredlichkeit, Schamlosigkeit und Sprachverstümmelung ausgesetzt, die, ich muß und will es eingestehen, ich wohl ohne meine geweihten Sehgläser nicht hätte ertragen können. Hier konnte ich diese erstmals ohne Gefahr abnehmen und verspürte sofort eine überwältigende, ja fast körperliche Erleichterung, Halleluja! Ob letzteres möglicherweise auch im Zusammenhang damit steht, daß es sich dabei um die von meiner Großmutter, der Herr habe sie selig, ererbten Sehgläser mit +4 Dioptrien handelt, läßt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber noch nicht mit Bestimmtheit sagen.
So groß meine Freude auch ist hier so viele fröhliche, redliche Menschen mit gesitteter Ausdrucksweise bei keuscher und harmloser Plauderei vorzufinden, so trage ich Bedenken, daß meine durch viele Jahre der Enthaltsamkeit leider ungeübte Sprache hier vielleicht Anstoß auslösen oder sogar diesen ganz offenbar gesegneten Ort beflecken könnte.
Daher fasse ich mich kurz und verbleibe fröhlichen Herzens und in tiefer Dankbarkeit.

gez. Christian Hieronimus Fromm zu Redlich

[Jonas Wutz]

Werter Christian Fromm,

auch ich bin höchst erfreut, nun in diese Gemeinde aufgenommen worden zu sein! Halleluja! Die Konfrontierung mit Sprachverstümmelung ecetera ecetera in unserer Gesellschaft ist höchst unerfreulich! Somit lasset uns dem HERRn danken, dass er die Arche Internetz für uns Gläubige erschaffen hat, sowie die Erde!

Halleluja! Der HERR ist gütig!
Gez. Jonas Schniedelwutz

[Franz-Joseph von Schnabel]

Fräulein Unaussprechlich,
wie gelangte Ihre Familie zu jenem äußerst merkwürdigen Namen?
Indigniert,
Schnabel

[Jonas Wutz]

Werter Franz-Joseph von Schnabel,

zunächst würde ich mich gerne erkundigen, warum Sie "Fräulein" als Anrede utilisiert haben, obwohl mein Vorname "Jonas" offensichtlich der Name für männliche Menschen ist. Ich hoffe Sie wollten mich nicht des Frauentums bezichtigen. Ich würde mich sonst gezwungen sehen diese Gemeinde wieder zu verlassen, obwohl ich doch erst diesen sicheren Hafen in der feindlichen Bastion des Internetz entdeckt habe. Nun zu Ihrer Frage bezüglich meines doch zugegeben verwirrenden Namens. Ich hatte schon erwartet, dass sich normale Menschen wie Sie sich bezüglich des Namens wundern würden, doch da ich das Lügen verabscheue, entschloss ich mich, auch in dieser Gemeinde diesen Namen zu tragen. Ich persönlich weiß auch nicht, wie meine Familie zu diesem Namen kam, doch ich nehme an, dass Ungläubige vor Äonen von Jahren meine Familie unterwanderten und diesen Namen wie eine Seuche übertrugen. Ich habe selber versucht, diesen Namen zu ändern, doch des Teufels Werk ist unter uns und mir ward es nicht gestattet. Doch der HERR ist gütig und verschaffte mir Zutritt zu diesem sicheren Hafen, wo ich unter Gläubigen so sein kann, wie ich bin und mich nicht verstellen muss in dieser gottlosen Welt. Halleluja!

Hoffend, Sie akzeptieren mich trotz dieses Names in dieser Gemeinschaft
Jonas

[C Harten]

Herr Jonas,

Sie sind ein Fakir. Rücksprache mit meinem Freund Namenforscher Prof. Dr. Jürgen Udolph hat ergeben, daß Ihr Name gar nicht existiert.

http://www.antennebrandenburg.de/progra ... gen/0.html

C Harten

[Franz-Joseph von Schnabel]

Herr Wutz,
Ihr Nutzernamen wurde im Interesse von Anstand und Sitte angepaßt.
Beachten Sie dies bei Ihrer nächsten Anmeldung.
Hinweisend,
Schnabel