Gott braucht uns!

[Boethius]

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte an dieser Stelle einmal darauf hinweisen, dass Gott der Allmächtige, der alles weiß und ohne dessen Billigung nichts geschehen kann, uns Menschen braucht - da dies leider allzuoft vergessen wird! Als Zeichen seiner Liebe zu den Menschen hat Gott der Herr seinen einzigen Sohn geopfert. Nach diesem schmerzlichen Verlust wacht er zusammen mit diesem Sohn (unserem Herrn Jesus Christus) über die Geschicke unserer Welt und die Einhaltung seiner Gesetze. Wenn diese Gesetze nicht beachtet werden, stürzt Gott der Herr die Sünder (sicherlich mit größtem Bedauern) in ewige Verdammnis. Um Gott Enttäuschungen zu ersparen, sollten wir deshalb nicht müde werden, unsere Mitmenschen auf den rechten Pfad zu leiten!

Haben Sie, werte Herren, einige Ideen, wie wir dem Willen des Allmächtigen dienen können? Vielleicht wären die Spenden von Geld an die löbliche katholische Kirche, die seinen Willen hier auf Erden repräsentiert, ein guter Anfang. Vielleicht wäre es ihm auch eine Freude, wenn wir etwas für die Armen tun würden, ihnen beispielsweise Arbeit geben oder ihnen Bibeln schenken.

Sicher gibt es noch viele andere Dinge, die wir alle tun können, um Gott den Allmächtigen mit unseren bescheidenen Mitteln zu unterstützen, auf dass sein Wille geschehe.

Mit freundlichen Grüßen:
Boethius

[Martin Berger]

Ketzer Boethius,

sind Sie von Sinnen? Sapperlot, zweifeln Sie an der Allmacht des ALLMÄCHTIGEN? Er, der HÖCHSTE, braucht uns mitnichten. Und doch gibt er uns, in seiner unendlichen Güte, die Gelegenheit, ihm als unterwürfige Gehilfen zu dienen. Dafür haben wir dankbar zu sein und all unsere Kraft aufzuwenden.

Richtigstellend,
Martin Berger


Post Scriptum:

Sollten Sie noch einmal ketzerisches Gedankengut in dieser keuschen, toleranten Christengemeinde verbreiten, werde ich keine Sekunde zögern und Ihren Brettzugang dauerhaft sperren!

[Boethius]

Sehr geehrter Herr Berger,

bitte verzeihen Sie meine Begriffstutzigkeit! Es tut wohl, immer wieder von glaubhaften Autoritäten zu hören, dass das Gute in dieser Welt die höchste Macht darstellt und Gottes Wille letztlich geschehen MUSS. Auch ich möchte dazu beitragen und bin deshalb gerne bereit, meine Kirchensteuer zu bezahlen und den Armen und Kranken zu helfen. Mir war daran gelegen, zu erfahren, was ich sonst noch tun kann, um Gott "mit all meiner Kraft" (wie Sie es formuliert haben) zu dienen.

Mit freundlichen Grüßen:
Boethius

Post Scriptum:
Vielen Dank für Ihre Freundlichkeit und Toleranz!

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Herr Boethius,
die löbliche Antwort auf Ihre Frage hat der HERR selbst bereits gegeben:

Jesus sprach zu ihm: Willst du vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe, was du hast, und gib's den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach!

Als Empfänger Ihrer milden Gaben empfehlen sich unschuldig verarmte Geistliche, wie der bedauernswerte Herr Bischof van Elst.
Für Sie betend,
Schnabel