ich nehme diesen 9. August zum Anlaß, um an den 72. Todestag von Franz Jägerstätter zu erinnern. Geboren wurde Franz Huber am 20. Mai 1907, als Sohn des ledigen Paares Franz Bachmeier und Rosalia Huber, im oberösterreichischen St. Radegund. Nach der Heirat seiner Mutter mit Heinrich Jägerstätter erhielt er den Namen, der jedem Christen bekannt sein sollte.
Franz Jägerstätter blieb seiner Liebe zu GOTT stets treu und bekämpfte die damaligen Teufel der Erde, die nationalsozialistischen Verbrecher, die die Welt in den Zweiten Weltkrieg stürzten.Jägerstätters Frömmigkeit wurde immer tiefer mit täglichem Besuch der heiligen Messe, häufigem Empfang der Eucharistie und täglicher religiöser Lektüre. Im Januar 1938 wurde ihm in einem Traum die Unvereinbarkeit der katholischen mit der nationalsozialistischen Weltanschauung deutlich. Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Österreich im März 1938 wurde ihm die Bürgermeisterstelle seines Heimatortes St. Radegund angeboten, was er ablehnte. Bei der Abstimmung über den Anschluss Österreichs an Deutschland im April stimmte er als einziger seines Orts mit "Nein". Als 1940 Ortspfarrer Karobath wegen einer "zersetzenden" Predigt verhaftetet wurde, stand die Gemeinde hinter ihrem Pfarrer; als aber eine Frau zehn Regimegegner bei der Gestapo denunzierte, gehörte Franz Jägerstätter zu den Verratenen; da der Brief vom Briefträger abgefangen wurde, geschah nichts Weiteres.
Letztendlich gab Franz Jägerstätter für seinen Glauben und zu seiner Liebe zu Gott, nicht aber, wie so viele andere, für Führer, Volk und Vaterland, sein Leben.Ihm war inzwischen klar geworden, dass er einer weiteren Einberufung nicht mehr Folge leisten werde und erklärte dies auch öffentlich: mitzukämpfen, dass Hitler die ganze Welt beherrschen könne, sah er als persönliche Schuld und schwere Sünde an. Franz besprach sich mit befreundeten Priestern; auch den Linzer Bischof Fließer fragte er um Rat: "Welcher Katholik getraut sich, diese Raubzüge, die Deutschland schon in mehreren Ländern unternommen hat und noch immer weiterführt, für einen gerechten und heiligen Krieg zu erklären?" Im Februar 1943 wurde Jägerstätter erneut zur Wehrmacht einberufen; in der Kaserne in Enns sprach er seine Verweigerung aus.
Für seine Standhaftigkeit, für seinen Kampf gegen das Böse und für seine Liebe zu GOTT und den Menschen, wurde Franz Jägerstätter am 26. Oktober 2007 seliggesprochen. Möge uns Franz Jägerstätter als unvergeßbares Symbol dafür dienen, wie wichtig die Liebe zu GOTT und die Ablehnung alles Bösen ist.Anfang Mai 1945 wurde Jägerstätter ins Wehrmachts-Untersuchungsgefängnis nach Berlin-Tegel gebracht, Anfang Juli vom Reichskriegsgericht in Berlin-Charlottenburg wegen "Zersetzung der Wehrkraft" zum Tode und zum Verlust der Wehrwürdigkeit und der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt, schließlich in Brandenburg an der Havel als erstes von 16 Opfern dieses Tages enthauptet. Die ihm bis zuletzt eingeräumte Möglichkeit zur bedingungslosen Rücknahme der Verweigerung lehnte er standhaft ab.
Eines großartigen Christen gedenkend,
Martin Berger