ich muss Ihnen mein größtes Lob für die Analogie mit dem Schülern aussprechen. Ich hätte das Verhältnis zwischen den einzelnen Religionen selbst nicht besser beschreiben können.
Kleingeist Boethius,
aufgrund Ihrer jüngsten Äußerungen und einigen doch sehr befremdlichen Beiträgen in der Vergangenheit, muss ich Ihnen eine rechte Einstellung attestieren. Nicht nur aufgrund offener Judenfeindlichkeit, welche Sie an den Tag legten, sondern auch aufgrund Ihres feindseligen Verhaltens gegenüber dem Islam und der Verehrung irgendwelcher PEGIDA-Spinner, welche am liebsten ein „Viertes Reich“ im Herzen Europas errichten würden, kann ich Ihren Ansichten nur mit größtem Nachdruck zurückweisen.
Ihre Äußerungen zeigen sogar, dass Sie im Grunde nichts von den Lehren des Judentums begriffen haben. Jesus Christus ist fester Bestandteil der jüdischen Glaubenslehre, seine Existenz ist weder unbekannt, noch wird sie von den Juden bestritten. Fragen wir also die heilige römische Kirche (und ich spreche hierbei nicht von irgendwelchen dahergelaufenen Provinzpredigern, sondern von den Dekreten des Heiligen Vaters höchstselbst) wie laut ihrem Verständnis der Einlass in das ew'ge Himmelreich geregelt wird:Boethius hat geschrieben:Meinen Sie, auch die Juden werden ins Himmelreich eingehen, wenn sie sich eigensinnig weigern, Jesus Christus als den Messias anzuerkennen?
[...]
Antisemitisch und geradezu grausam wäre es meiner Meinung nach, den Juden nicht von Jesus zu erzählen!
Gehen wir also in einem nachfolgenden Beispiel von dieser offiziellen Stellungname der Kirche aus. Ein Jude, welcher zwar die Auferstehung Christi als Sohn GOTTes, nicht aber die Existenz Christi als Mensch leugnet, stirbt. Nach seinem Tod wird er sodann vor dem Richterstuhl Christi geführt, wo ihm dieser den Einlass ins Himmelreich gewährt, sofern er anerkennt, dass er durch den stellvertretenden Kreuzestod Christi von der Sündenschuld befreit wird. Spätestens nun sollte die Erkenntnis keimen, dass Jesus wohl doch der Messias ist. Erkennt ihn der Jude nun als seinen Heiland an, sollte es kein Problem mit dem Einlass ins Himmelreich geben, oder meinen Sie etwa nicht?Nach christlichem Glauben [...] muss jeder Mensch (also auch alle Nicht-Christen) nach seinem Tod vor den Richterstuhl Christi treten. Dort entscheidet sich, ob er durch die Annahme des stellvertretenden Kreuzestodes von der Sündenschuld befreit in ewiger Gemeinschaft mit Gott leben oder durch Verweigerung der Gnade Christi für immer von Gottes Gegenwart getrennt, also in der Hölle, sein wird.
Das oben genannte Beispiel wird jedoch spätestens dann obsolet, wenn man bedenkt, dass das Judentum das erste auserwählte Volk des HERRn war. Haben Sie also schon einmal in Betracht gezogen, dass der Herr wohl ganz einfach einen anderen Heilsweg für das Judentum vorgesehen hat, als für das Christentum?
Zum Islam gibt es ebenfalls eine klare Haltung der Kirche.
Auch wenn Sie die anderen abrahamitischen Religionen als vom Heil ausgeschlossen betrachten (in diesem Fall ließe sich Ihre Intolleranz damit entschuldigen, dass Sie im Glauben noch nicht vollständig gefestigt sind), ist dies noch lange kein Grund der Pegida zu ventilieren. Diese Menschen bezeichnen sich zwar als Bewahrer christlicher Moral, könnten sich aber selbst nicht noch weiter von der christlichen Moral entfernen, als sie es bereits getan haben. Zunächst einmal lehnen sich diese Menschen gegen die staatliche Autorität auf (lesen Sie diesbezüglich Römer 13;1-7), rufen zu Fremdenfeindlichkeit und Gewalttaten auf (lesen Sie diesbezüglich 2.Mose 22;21 und 3.Mose 19;33-34) und verbreiten VS- und Israelfeindliches Gedankengut (versteckter Antisemitismus, lesen Sie diesbezüglich die Zeilen weiter oben). Bei all den Verstößen gegen die Gebote des HERRn kann ich beim besten Willen nichts Christliches an dieser Bewegung erkennnen. Könnten Sie, als bekennender Pegida-Ventilator, der Gemeinde freundlicherweise mitteilen, inwiefern Sie christliche Werte von diesen Menschen vertreten sehen?
Anmerkend,
Pater Aloisius