Von unredlichen Heiden erzogen

[Keusche Karina]

Werte Internetz-Gemeinde,

Ich wende mich hilfesuchend an Sie.
Ich wurde in einem kleinen Dorf geboren, das weder über eine Kirche noch einen anderen geweihten Ort, geschweige denn einen Pastor oder sonst irgendeinen christlich erzogenen Menschen verfügt. Nun erkannte ich im Alter von zwölf Jahren, dass der Herr und seine Lehren das Einzige ist, was uns vor dem Bad im Schwefelsee am Tag des Jüngsten Gerichts erretten kann, somit bat ich meine unredlichen Eltern um eine Bibel und die Möglichkeit, täglich einen geweihten Ort aufsuchen zu können, doch sie sagten solch schlimme Dinge, dass ich sie hier kaum wiedergeben kann und mir hinterher die Ohren mit Weihwasser auswaschen musste.
Also meine Frage an Sie, werte Gemeinde: Wie kann ich ohne die Hilfe meiner Eltern noch zu einer redlichen christlichen Erziehung kommen, die ich doch sosehr begehre?

Hoffend,
Keusche Karina

[roserati]

Werte Karina,

Selbstverständlich wird das Verhalten ihrer Eltern auf sie abgefärbt haben. Doch sie sind nicht Schuld für ihre Eltern. Der Weg Gottes ist der beste von allen. Sie sollten ein Kloster aufsuchen. Da man es nicht einsehen kann, das ihre Eltern sie mit ins Fegefeuer hineinziehen. Im Kloster wird ihre Erziehung zum Christlichem Glauben erfolgreich sein.
Viel Glück für sie.

Hoffend,
roserati

[Keusche Karina]

Werte roserati,

Zuerst muss ich, da ich hier neu bin, freundlich fragen: Wollen Sie die Anrede 'Sie' nicht groß schreiben? Des Weiteren ist in einem Satz, den ich auch nach mehrmaligem Durchlesen grammatikalisch nicht verstehen kann, ein 'dass' fälschlicherweise in den Artikel 'das' umgewandelt worden. Letztens ist der christliche Glaube (so schade es auch ist) noch lange kein Eigenname, der dazu berechtigt, 'christlich' groß zuschreiben.

Nun zur eigentlichen Antwort:
Ich möchte wirklich um alles in der Welt diese Erziehung erreichen, aber in der heiligen Bibel steht geschrieben, dass man seinen Vater und seine Mutter ehren muss. Wenn ich jedoch ohne ihr Einverständnis und überhaupt ohne ihr Wissen, denn sie versuchen mit allen Mitteln, mich von diesem Schritt abzuhalten; ich werde mich wohl in aller Heimlichkeit herausschleichen müssen, in dieses Kloster gehe, dann wäre dies ein Verstoß gegen ebengenanntes Gebot. Weiterhin habe ich nicht die Möglichkeiten, ohne fremde Hilfe (ich bin nicht in der Lage, ein Personenkraftfahrzeug zu bedienen, auch Schienentransportmittel und Ähnliches erreiche ich nicht) aus meinem Dorf hinaus- und in die nächstgrößere Stadt zum Kloster zukommen.

Im Hoffen einen Dämpfer erhalten,
Keusche Karina

[Kaito]

Werte Internetz-Gemeinde,
[...]dass ich sie hier kaum wiedergeben kann und mir hinterher die Ohren mit Weihwasser auswaschen musste.[...]

Du kommst also nicht aus deinem Dorf raus, und deine Eltern sind Heiden, aha, und wie kommst du dann bitte an Weihwasser ran?

[Martin Berger]

Depp Kaito,

ich bin wahrlich ein geduldiger und gütiger Mensch, aber langsam reicht es mir mit Ihnen! Sapperlot! In diesem Brett wird ausnahmslos gesiezt! Halten Sie sich gefälligst an die Brettregeln! Falls Sie diese nicht verstehen, wenden Sie sich bitte an Ihren Pfleger/Bewährungshelfer.

§2 Hier wird gesiezt!
Sie wissen nicht, wer auf dem anderen Ende der Leitung vor dem Heimrechner sitzt, also verhalten Sie sich höflich.

Erbost auf die Brettregeln verweisend,
Martin Berger

[Keusche Karina]

Gott zum Gruße, Kaito,

Auch wenn Sie verbannt worden sind, ziehe ich es vor, Ihnen zu antworten:
Wie schon angedeutet, sind meine Eltern sehr liberal (was gleichzusetzen ist mit satanistisch und antichristlich) eingestellt und halten nichts von strenger Überwachung, so ließen sie mich bei einem unserer Ausflüge in die Stadt für einige Zeit allein. Ich nutzte sie, um mich schnurstracks und mit verschlossenen Augen gegenüber den Schrecken, die auf meinem Weg lauerten, zum nächsten Gotteshaus zu begeben und ließ mir dort einen Segen über einige Flaschen Wasser sprechen, damit ich einen Vorrat hätte. Nun ist dieser leider fast aufgebraucht und muss wieder erneuert werden, ich werde also bald wieder gezwungen sein, mit meinen unredlichen Eltern zurück in den Vorhof zur Hölle, die Großstadt, zu fahren.

Erklärend,
Keusche Karina