Herr Kreuzritter,
Von einer Religion zu behaupten, ein Gott existiert nicht, führt dazu dass eine Diskussion ausbricht in welcher man sich im Kreise dreht.
Der erste sagt "Mein Gott existiert, deiner aber nicht", der Zweite behauptet das gleiche dann nochmals und immer so weiter.
Von jemandem, der an nordische Götter glaubt, muss sich wirklich niemand vorwerfen lassen, man lebe in der Vergangenheit.
Asatru ist moderner als man glauben mag. Die Werte wurden an die Moderne angepasst und keiner von uns glaubt mehr daran, dass Thor mit seinem Wagen die Sonne über den Himmel zieht. Weil wir uns IM KLAREN darüber sind, dass da die Wissenschaft einfach nun mal belegter Weise recht hat, nämlich, dass sich die Erde um die Sonne dreht. Also reden sie bitte nicht über eine Religion, von der sie nur wissen, dass sie deutlich älter als das Christentum ist. Denn nur Kinder reden über Dinge von denen sie keine Ahnung haben. (Und ja, ich kann aber sehr gut über das Christentum reden, wie öfters schon gesagt stamme ich aus einer christlichen Familie.)
Außerdem ist es nicht gerade modern und zeitgemäß Frauen als minderwertig zu bezeichnen (teils sogar als Nutzvieh), ernsthaft darüber nach zu denken, dass man das Lesen lernen verbieten sollte, weil es ja im Mittelalter auch funktioniert hatte.
Wo wir nun bei etwas wären, was ich eigentlich nicht auspacken wollte, aber, da sich das hier ja in eine Diskussion über Religionen entpuppt hat:
Die wenigsten hier, wenn überhaupt einer, wissen, so denke ich, dass die Edda und damit das Asatru / Wanatru / Tyrtru (sind lediglich andere, speziellere Formen des gleichen Glaubens) unendlich alt sind, so oder so WESENTLICH älter als die Bibel.
Wenn man es genau nimmt, ist die Bibel in vielen Fällen von der Edda abgeschrieben und minimal angepasst worden.
Beispiele dafür:
Nach der Bibel sandte Gott seinen Sohn, Jesus, auf die Erde.
Odin sandte seinen Sohn Thor auf die Erde (Midgard) um diese zu beschützen.
Odin erhängte sich an einem Ast von Yggdrasil, ein Diener durchstach seine Brust mit einem Speer und später war er wieder auferstanden.
Jesus wurde an das Kreuz geschlagen, ein römischer Soldat / Söldner durchstach seine Brust mit einem Speer und später war er wieder auferstanden.
Man erinnere sich: Die Edda ist wesentlich älter als die Bibel und die Bibel, genau wie die Edda auch, von Menschenhand geschrieben.
Aber was sagt euch euer Glaube eigentlich? Nichts. Er schreibt euch nur vor, wie und auf welche Art ihr eure Leben zu führen habt um dann in ein Jenseits zu kommen, von dem ihr nicht wisst, wie es sein wird. Nur Himmel oder Hölle.
Ihr habt Jahrhunderte, Jahrtausende damit verbracht Länder zu missionieren denen es bis dahin mit ihrem eigenen Glauben gut ging.
Die Kreuzzügler belegen, dass das Christentum Völker abgeschlachtet hat, nur weil sie an ihrem eigenen Glauben festhielten und das Christentum nicht wollten. Was haben Wikinger gemacht? Sie haben Raubfahrten unternommen um zu überleben, aber nie irgendjemanden umgebracht um jemanden zu missionieren. Ich will hier niemanden missionieren, jeder soll seinen Glauben leben, aber ich wollte es jetzt doch mal gesagt haben, dass die Bibel sehr viel von der Edda abgeschrieben hat.
Zu mal sie Randvoll mit Widersprüchen und sogar doppelten Stellen ist, die sich gegenseitig widersprechen. Hier mal ein paar Beispiele:
Sollen Kinder für ihre Väter büßen?
"... Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, ..." (2. Mose 20, 5)
"Denn nur wer sündigt, der soll sterben. Der Sohn soll nicht tragen die Schuld des Vaters, und der Vater soll nicht tragen die Schuld des Sohnes, sondern die Gerechtigkeit des Gerechten soll ihm allein zugute kommen, und die Ungerechtigkeit des Ungerechten soll auf ihm allein liegen." (Hesekiel 18,20)
"Richtet die Schlachtbank zu für seine Söhne um der Missetat ihres Vaters willen, dass sie nicht wieder hochkommen und die Welt erobern und den Erdkreis voll Trümmer machen." (Jesaja 14,21)
"Die Väter sollen nicht für die Kinder noch die Kinder für die Väter sterben, sondern ein jeder soll für seine Sünde sterben." (5. Mose 24,16)
Mal so, mal so geschrieben? Was davon soll denn nun stimmen?
Wie hieß die Mutter des Königs Abija?
"Im achtzehnten Jahr des Königs Jerobeam wurde Abija König über Juda und regierte drei Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Michaja, eine Tochter Uriëls, aus Gibea." (2. Chronik 13,1-2)
"Nach ihr nahm er Maacha, die Tochter Abischaloms, zur Frau; die gebar ihm Abija, Attai, Sisa und Schelomit." (2. Chronik 11,20)
Wieder mal so und mal so. Ich kann auch gerne noch mehr daraus zitieren. Wie gesagt ich will niemandem etwas vorschreiben, aber wenn man hier eine gewisse Toleranz erwiedern würde, dann würde euer aller Leben auch viel sorgenfreier sein.
Grüßend,
Frau Frigg