In unbekannten Laendern.

[Jeremias Phillipus]

Werte Gemeinde,

ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, die Worte unseres HERRns auch Uebersee zu verbreiten. Momentan versuche ich mein Glueck im noerdlichen Englischem Lande.

Die Zustande dort sind erschreckend, gar furchterregend!
Nicht nur die jugendliche Kultur ist ihr wie mit Kakerlaken zu vergleichen, sondern selbst die Erwachsenen scheinen sich nicht mehr and die toeften Taten unseres HERRns zu erinnern und ziehen es vor, sich mittels Nadeln, sich Farbe unter die Haut zu implantieren. Sapperlot!

Ich kann meine christliche Wohnung kaum verlassen, ohne nicht mit mehreren Wurfbibeln und einem Rohrstock ausgeruestet zu sein. Ohne diese knorke Bewaffnung, waere ich den satanistischen Trieben der hier lebenden Bevoelkerung hilflos ausgeliefert.

Nun frage ich euch, werte Gemeinde, wie kann ich mich besser gegen diese apokaliyptischen Verhaeltnissen schuetzen, um das Wort unseres HERRns auch den hier Unglaeubigen Nahe zu bringen?

verzweifelnd und nach Rat suchend,

Jeremias Pihillipus

PS. Gerne kann ich Ihnen die hier auftretenden Umstaende naeher erlaeutern.

[Heinulf Harthelm]

Werter Herr Phillipus,

der Aufenthalt in der Fremde scheint schon erste Auswirkungen auf Ihre Fähigkeiten beim Gebrauch der deutschen Sprache zu zeigen, desweiteren wird in diesem knorken Plauderbrett gesiezt!

Ich kann meine christliche Wohnung kaum verlassen, ohne nicht mit mehreren Wurfbibeln und einem Rohrstock ausgeruestet zu sein. Ohne diese knorke Bewaffnung, waere ich den satanistischen Trieben der hier lebenden Bevoelkerung hilflos ausgeliefert.

Wenn Sie Ihre Wohnung verlassen, sollten Sie zusätzlich einen Vorrat an Weihwasser mitnehmen, dies erweist sich stets als nützlich gegen die Satansbrut und anderes Geschmeiß. Um in der unchristlichen Fremde nicht den Mut zu verlieren, sollten Sie außerdem jede sich bietende Gelegenheit auf das ausgedehnte Bibelstudium verwenden.

Ermahnend und helfend,
Heinulf Harthelm

[Elias Heltreu]

Hochgeschaetzter Herr Harthelm,

der Verzicht auf Umlaute, welcher bei unserem frommen Mitglaeubigen Jeremias Philippus vorliegt haengt in aller Simplizitaet einfach damit zusammen, dass auf den lokalen Tastaturen, keine Umlaute vorhanden sind. Demzufolge muss man irgendwie improvisieren. Mir geht es in der hinsicht aehnlich, da auch ich mich zur Stunde in angelsaechsischem Territorium aufhalte, um die Lehren unseres herren und Schoepfers weiterzutragen. Auch ich kann bestaetigen, dass gar grauenhafte Umstaende allgegenwaertig sind und dieser Verfall der Sitte bereits soweit fortgeschritten ist, dass sich derartiges Packvolk auch vor christlichen Gotteshaeusern aufhaelt, ohne dass irgendjemand auch nur den Ansatz einer Vertreibung versucht. Um meine die Effektivitaet meiner Mission zu potenzieren, bin ich darauf umgestiegen, meine Wurfbibel vor Gebrauch mit einem gusseisernen Kruzifix, welches per Tau an der Wurfwaffe der Erleuchtung befaestigt wird, zu versehen. Dies verursacht eine wortwoertlich Durchschlagende Wirkung!


Siegesgewiss,

Elias Heltreu

[Heinulf Harthelm]

der Verzicht auf Umlaute, welcher bei unserem frommen Mitglaeubigen Jeremias Philippus vorliegt haengt in aller Simplizitaet einfach damit zusammen, dass auf den lokalen Tastaturen, keine Umlaute vorhanden sind.

Werter Herr Heltreu,

Ich bezog mich ja auch gar nicht auf die Umlaute, sondern auf die fehlerhafte Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung. Hier lassen übrigens auch Sie einiges zu wünschen übrig. Besonders, wenn Sie vom HERRn sprechen, sollten Sie äußerst sorgfältig vorgehen:

um die Lehren unseres herren und Schoepfers weiterzutragen

Ermahnend,
Heinulf Harthelm

[F Bleibtreu]

Herr Phillipus,

in welcher Hinsicht unterscheiden sich die von Ihnen erwähnten Greuel von den Zuständen in unseren hiesigen Großstädten? Auch hierzulande stolpert man in jenen modernen Sodoms und Gomorrhas über verlauste Jugendliche und Erwachsene, die ihre Körper mit gestochenen Bildern verstümmeln.

Auf Ihre Erfahrungsberichte gespannt,
Fürchtegott Bleibtreu

[Jeremias Phillipus]

Werter Herr Bleibtreu,

nicht nur die dort so unloeblich gesprochene Sprache, wenn man diese als solche ueberhaupt nennen kann, sondern auch die dort herrschende Umgangsweise kann einen so frommen Christen wie mich in den Wahnsinn treiben.

Deswegen wende ich mich ja auch an Sie, werte Herren und geschaetze Weiber!

Ausserdem praktizieren die hier lebenden Menschen eine vorgeheuchelte Freundlichkeit, die mir den Brechreiz anregt.
Nur mein taegliches Bibelstudium kann mich durch diese toefte Mission bringen. Halleluja, ich werde diese Heiden auf den richtigen Weg fuehren.

Durch die helfenden Worte von dem werten Herrn Harthelm, werde ich mich auch nun mit Weihwasser bewaffnet die satanistische Brut der heidnischen Angelsachsen meiner annehmen.

Dankend fuer die Hilfe,
Jeremias Phillipus

[Der Einsiedler]

Deswegen wende ich mich ja auch an Sie, werte Herren und geschaetze Weiber!

Herr Phillipus,

was ist denn an den Weibern schätzenswert? Das sie die Arbeit im Haus übernehmen ist ja wohl eine Selbstverständlichkeit!
Schließlich ist es der vom HERRn zugewiesene Platz.Zu etwas anderem als zum Putzen, Kochen, Wäsche waschen, Gebähren und Großziehen der Kinder taugen diese tumben Wesen jedenfalls nicht.

Der Einsiedler

[Jeremias Phillipus]

Werter Herr Einsiedler,

entschuldigen Sie bitte dieses Missverstaendnis, nur musste ich meine Frau schon seit 13 Jahren nicht mehr zuechtigen, was mich in meiner Erziehung natuerlich bestaetigt und ich deswegen meine Frau zu schaetzen gelernt habe sowie auch die Ordensschwestern, die mit ihren alltaeglichen Gebeten und der Arbeit in den Kloestern doch auch unseren HERRn zufrieden stellen.

Natuerlich stimme ich Ihnen voll und ganz zu, die ehelichen Pflichten und haeuslichen Arbeiten haben die Weiber natuerlich ohne zu maulen zu erledigen. Sonst droht es Pruegel!

Hoffentlich erklaerend,
Jeremias Phillipus

[Ignaz Gumpert]

Werter Herr Philipp,
ich würde es eher ein liebevolles und barmherziges Schwingen des Rohrstockes nennen; "Prügel" hört sich doch etwas grausam an und das möchte man doch als ehrenwerter Christ nicht sein.

Auf den Ausdruck achtend
Ignaz Gumpert

[Jeremias Phillipus]

Werter Herr Gumpert,

ich weiß nicht wie Sie auf die Idee kommen mir einen anderen Ausdruck unterzujubeln, wenn Sie doch noch nicht einmal die Hoeflichkeit besitzen meinen Nachnamen korrekt auszuschreiben und einen komplett anderen Vornamen mir geben, bei dem ich den Zusammenhang nicht verstehe.

Waeren Sie in der Lage Ihrer Frau einen "liebevollen" Schwung mit dem Rohrstock oder mit der Zuechtigungspeitsche zu geben, wenn Sie unverschaemterweise nicht einmal die Kueche saeubert? Sapperlot! Da muss schon ein kraeftiger Schlag kommen, sonst lernen die Weiber es nie.

Potzdonner! Sie muessen schon ein ausergewoehnliches Frauenzimmer haben, wenn Sie mit Ihrer Erziehungsmethode alle Arbeiten zufriedenstellend vollbringt.
Ich ziehe meinen Hut vor Ihnen!

Ueberrascht,
Jeremias Phillipus