Adresse von "LeFloid" ermittelt - was nun?

[Werner Jennese]

Werte Gemeinde,

vor drei Tagen bin ich mit der Bahn von Erfurt, meinem Wohnort, nach Berlin gereist, da ich die dortige Jugend missionieren wollte. Die Reise verlief jedoch anders als geplant, da ich mit einem Zwischenfall, den ich nicht einfach auf sich beruhen lassen konnte, konfrontiert wurde:

Wenige Stunden, nachdem ich in Berlin ankam, traf ich dort auf den Deppenbuben "LeFloid", welcher durch eine Fußgängerzone ging. Als ich ihn bemerkte, entschloß ich mich selbstverständlich sofort dazu, ihn zu verfolgen, damit ich seine Adresse ermitteln konnte. Natürlich trug ich wie immer mein "Notfall-Paket", welches eine Wurfbibel, drei Weihwasserbomben, ein Fernrohr, fünf selbstklebende Peilsender (davon drei analog und zwei digital), ein Ortungsgerät zur Bestimmung der Position aller Peilsender (wobei ich nur von den digitalen die Lage bestimmen kann, von den analogen kann ich nur den Umkreis bestimmen), einen Teleskoprohrstock, einen Elektroschocker, einen Frodoapparat sowie eine Thoriumbombe enthält.

Mein erster Gedanke war es, ihm auf offener Straße zu züchtigen, was jedoch angesichts der vielen Zeugen und einer sofortigen Gefangennahme undenkbar gewesen wäre. Deswegen nahm ich den ersten der insgesamt fünf Peilsender (einen digitalen) aus meiner Tasche, schaltete ihn ein, entferne die Schutzfolie, und täuschte vor seinen Augen ein stolpern vor. Da Herr Floid in der Öffentlichkeit natürlich vortäuschen wollte, daß er ein hilfsbereiter Mensch sei, half er mir, wie von mir erwartet, wieder auf, was ich nutzte, um, unter der Illusion, mich an seinem Rücken abzustützen, den Peilsender an seinen Rücken zu kleben. Darauf schaltete ich rasch die Leuchtdiode aus, damit der Sender nicht auffällt, bevor er daheim ist. Ich bedankte mich bei ihm dafür, daß er mir aufgeholfen hatte, und setze mich auf eine Bank.

Von jener Bank aus schaltete ich mein Ortungsgerät ein, und zeichnete den Bewegungsverlauf des Senders auf - gleichzeitig sah ich ihm mit dem Fernrohr hinterher. Ich versuchte, ihm unauffällig zu folgen, wobei ich öfter anders abbog, damit es wie ein Zufall erschien, daß ich, nachdem ich beispielsweise durch eine Gasse gegangen war, wieder ihm hinterher ging. Plötzlich gab mein Ortungsgerät einen Laut von sich, welcher signalisierte, daß der Sender zu Boden gefallen war. Ich eilte an den Punkt, an dem sich der Sender zuletzt funktionsfähig befunden hatte (dieser wurde auf der Karte angezeigt), von dem LeFloid - dem HERRn sei Dank - nur wenige Meter entfernt war. Mich gebückt habend, um den Sender aufzuheben, stand ich wieder auf, um einen weiteren Versuch, einen Sender zu platzieren, zu unternehmen.

Also folgte ich LeFloid, was er jedoch bemerkte. Um nicht dadurch, gleich ein zweites Mal zu stolpern, aufzufallen, entschloß ich mich dazu, den Peilsender heimlich zu ihn zu werfen, in der Hoffnung, daß er haften blieb. Dies glückte, sodaß ich die Verfolgung wieder aufnehmen konnte. Einige hundert Meter später ging er in Richtung eines Hauses, dessen Grundstück ich selbstverständlich nicht betrat. Stattdessen ging ich vorbei, und wartete wenige Minuten. Danach ging ich kurz auf das Grundstück bis zu seinem Briefkasten (was gesetzlich legitim ist), und bestimmte meine Position mit dem Ortungsgerät. Anschließend warf ich einen leeren Briefumschlag in den Postkasten, auf dem ein Schild mit dem Text "F. Mundt" stand, ein. Falls er mich also durch das Fenster beobachtet haben sollte, hätte er gedacht, ich hätte bloß eine schriftliche Danksagung für seine Hilfe abgegeben.

Was soll ich nun mit seiner Adresse tun? Sollte ich sie der Polizei geben? Oder vielleicht der GEMA?

Um Rat bittend,
Werner Jennese

[DerApostel]

Lassen Sie sich einen Rat geben, hören Sie auf, diesen Jungen zu stalken.
Für so etwas kommen Sie ins Gefängnis.
Der Apostel

[Matthias Prauder]

Herr Chinese,
sapperlott! Stellen sie sich vor, sie garstiger Lump!
Verärgert,
Matthias P.

[Sabitsuki]

Werter Herr Prauder,

es wurde auf hier auf der Arche bereits mehrmals erklärt, dass man nicht gezwungen ist, sich vorzustellen.

Richtigstellend,
Sabitsuki

[Werner Jennese]

Herr Apostel,

erklären Sie mir bitte die Bedeutung des Begriffes "stalken"! Er steht in keinem meiner Lexika.

Um eine Erklärung bittend,
Werner Jennese


Herr Prauder,

warum nennen Sie mich Chinese? Ich habe die Peilsender nicht aus China bestellt!
Und sein Sie nicht so grobzügig, schließlich soll auf diesem Brett der Nächstenliebe kein Ärger herrschen.

Hinweisend,
Werner Jennese

[G Schmidt]

Werter Herr Jennese,

ein Stolzierer(unredlich: Stalker) ist jemand, der eine Person ununterbrochen verfolgt.
Außerdem rate ich Ihnen, sich nicht durch Beiträge angreifen zu lassen, die nur dem Stiften von Unruhe dienen sollen.

Hinweisend
Gottlob Schmidt

[Johannes Richter]

Bitte unterlassen Sie das Eröffnen solcher sinnfreien Fäden.

Ihr Johannes Richter

Post Scriptum:

Wie von jedem dümmlichen Strolch ist selbstverständlich auch die Adresse des Knaben Florian bereits sowohl in der Datenbank der Netzwacht als auch in der Sittenwartkartei hinterlegt. Da er gegen den christlichen Glauben hetzt, wird er ob seiner Hassreden sicher längst vom Verfassungsschutz beobachtet, welcher in engem Kontakt zur Netzwacht steht.