Redlicher Rentner stellt sich braunem Mob entgegen

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werte Herren,
wieder einmal, nach mehr als einem halben Jahrhundert, toben atheistische Horden durch unsere Städte, welche sich nach längst vergessen gehofften Zeiten zurücksehnen.
Leider bringen nur wenige junge Menschen den erforderlichen Mut auf, jenem Pack entschlossen entgegenzutreten.
Im fernen Dresden sah sich nun ein redlicher Rentner gezwungen, dies mutig alleine zu bewerkstelligen.
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Wider Erwarten wurde er von der Überzahl der Dummheit überwältigt.
Sollten wir nicht alle den Rucksack packen und uns ein Beispiel an jenem wahren Christen nehmen?
EineTräne unterdrückend,
Schnabel

[Walter Gruber senior]

Werter Herr von Schnabel,

hier im hinteren Teil von Österreich fehlen mir einige Hintergrundinformationen. Auf mich macht beispielsweise das Bild den Eindruck, dass der Herr lediglich infolge eines schlechten Orientierungssinns in die falsche Richtung gehen könnte. Von solchen Unwägbarkeiten abgesehen: Viel ernster ist die Aussage, dass jetzt wieder Nazis auf deutschen Straßen marschieren. Gibt es schon Bilder von den Hakenkreuzfahnen, den Uniformen und des sonstigen faschistischen Beiwerks? Hierzulande hat das Nazi-Unwesen dem HERRN sei Dank 1945 ein Ende gefunden, sodass mir solche Berichte recht exotisch erscheinen. Gibt es von Seiten dieser Demonstranten konkrete Pläne, einen Krieg anzufangen und die eine oder andere Bevölkerungsgruppe zu ermorden? Falls dem so ist, müssen wir dem selbstverständlich entgegenwirken - etwa durch das Gebet oder Spenden an die löbliche Polizei. Da der Mob den älteren Herren sicherlich an Ort und Stelle ermordet hat, werde ich heute abend für seine Seele beten.

Traurig ob der Unbelehrbarkeit des Menschengeschlechts

Walter Gruber

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Herr Gruber,
wie schön, daß es in Ihrem löblichen Lande kein unredliches Braun mehr gibt. Blau ist schließlich eine völlig andere Farbe und nicht das Gleiche in grün.
Erfreut,
Schnabel

[Walter Gruber senior]

Geschätzter Herr von Schnabel,

genauso sehe ich das auch: Obwohl die Herren Strache und Hofer in meinem Lande vermutlich noch nie eine Kirche von innen gesehen oder eine gute Tat begangen haben, sind sie schwerlich mit den braunen Unholden gleichzusetzen, welche vor über 70 Jahren soviel Unheil angestellt haben.

Die politische Lage bis zur Wiederkunft des HERRN gelassen sehend,

Walter Gruber

[Martin Berger]

Werter Herr Gruber,
wie schön, daß es in Ihrem löblichen Lande kein unredliches Braun mehr gibt.

Werter Herr Schnabel,

es gibt Gerüchte, wonach gar Braunau, der Geburtsort eines einst beliebten Dikators, in Blaunau oder Grünau umbenannt werden soll. Letztendlich soll die Umbenennung davon abhängig sein, ob der sehr heimatverbundene, im rechten Lager angesiedelte Herr Hofer oder der linksgrüne Kommunist Van der Bellen zum Bundespräsidenten gewählt wird. Abgesehen von der Umbenennung Braunaus wird die Wahl keine wie auch immer gearteten Auswirkungen haben, muß doch in Österreich der Bundespräsident schon einen offiziellen Antrag im Parlament stellen, wenn er einer Schere bedarf, um damit ein Band, beispielsweise bei einer Spielplatzeröffnung, durchschneiden zu können.

Zum von Ihnen dargebrachten Bild: Wie immer sind es die Alten und Weisen, die sich gegen die radikalisierte Jugend stellen müssen. Das an Hirnbrand leidende Pack ventiliert offensichtlich immer noch dem Führer und glaubt wohl auch immer noch an den Endsieg. Dies freilich ist einer immensen Bildungslücke geschuldet, wissen doch viele der haar- und hirnlosen Idioten nicht, daß der Krieg bereits 1945 verloren ging und Herr Schicklgruber längst im finstersten Winkel der Hölle im ewigen Feuer schmort. Dereinst, der Tag ist beinahe schon absehbar, wird das radikale Gesindel heim ins Höllenreich geholt werden. Dort darf es dann dem Führer ventilieren, während all jene, die sich diesem Verbrecher und seinen gottlosen Anhängern in den Weg stellten, am Tische des HERRn speisen und ihren ewigen Frieden haben werden.

Auf Nazis spuckend,
Martin Berger

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Herr Berger,
wie schön!
Gottlob gibt es bald nur noch redliche Staatsmänner, wie Herrn Trumpf, Herrn Erdogan oder Herrn Orbán.
Wie jeder erdscheibenweit weiß, kommen wahre Bösewichte stets nur aus dem deutschsprachigen Raum.
Sich knorke geißelnd,
Schnabel

[Dr. Waldemar Drechsler]

Hochgeehrte Herrschaften!

Nach dem Rücktritte des bolschewistischen Kommunisten Faymann scheint der Weg geebnet für eine redlich-rechte Regierung unter Führer, pardon, Reichskanzler Strache. Man sollte Lichtbildaufnahmen des jungen Burschen, die ihn bei Dehnübungen des rechten Armes, den er schräg gen Himmel streckt, zeigen, nicht zu viel der Bedeutung beimessen, Potzdonnerknipsel. Der linken Propagandamaschinerie fielen schliesslich schon grosse Politiker (die Herren Kim Jong-un, Berlusconi oder etwa Kaczyński) unserer Zeit zum Opfer, deren Redlichkeit ausser Frage steht! Wir sollten zunächst Ruhe bewahren und die neue Regierung des Habsburgerreiches, sobald diese denn vereidigt ist, durch kleinere Zugeständnisse wie territoriale Anschlüsse ehemaliger Gebiete an die austriatische Heimat beschwichtigen. Sollte Österreich nun Südtirol, Triest oder Teile Bayerns heim ins Reich holen wollen, so sollten wir dankend einlenken, um den Konflikt zu meiden sowie Europa vor einem Kriege zu schützen, Sapperlot.

Für den europäischen Frieden betend,
Dr. Waldemar Drechsler

[Nepomuk Kaiser]

Werte Herren,
ich bete immer noch dafür, dass durch die gerade stattfindende Türkenbelagerung Österreich eines Tages doch noch ein Teil des osmanischen Reiches wird und künftig von dessen Sultan, Herrn Erdogan, regiert wird.

Dem braunen Lausbuben Strache traue ich indes nicht über den Weg, Neonazis haben meiner Meinung nach nichts in der Politik zu suchen.

Herrn Erdogan ventilierend,
Nepomuk Kaiser