Umgang mit Fakiren

[Johanna von Orleans]

Werte Gemeinde,

es dünkt mir, in der letzten Zeit habe die Anzahl der Fakire auf diesem fröhlichen Plauderbrette stark zugenommen.
Rohrstöcke und Wurfbibeln scheinen nicht ausreichend, um sie wieder auf den richtigen Weg zu bringen.
Nach stundenlangem Gebet und Grübeln kam mir die Idee, dass eventuell ein Nagelbrett eine passende Bestrafung wäre. Andererseits gibt es ja auch wunderbare Errungenschaften in unserem eigenen Kulturkreis, um Abgefallene wieder auf den rechten Weg zu bringen: unter anderem die Streckbank und die eiserne Jungfrau.



Werte Herren, können Sie meine Sorgen teilen?

Auf konstruktive Vorschläge zur Lösung dieses Problems hoffend,

Johanna von Orleans

[Kurt Prödel]

Geschätzte Frau von Orleans,

mit der Streckbank haben wir in unserer Gemeinde große Erfolge erzielt. Von der eisenern Jungfrau ist abzuraten, ihr Betrieb wurde in unserer Gemeinde im Jahr 2010 eingestellt. Grund: Zu hohe Betriebskosten für die Reinigung. Wie Sie wissen variieren die Beträge der Opferkörbe sehr, daher ist ein langfristiger Betrieb ein finanzielles Risiko. Die Streckbank hingegen benötigt keine Form von Reinigung und mit den richtigen Einstellungen trägt sie ihre Botschaft auch durch eine leichte Deformierung des Fakirs nach Außen.

Christliche Grüße,

[Johanna von Orleans]

Werter Herr Prödel,

dankbar nehme ich Ihre Erfahrungsberichte entgegen. Die Reinigungsprobleme bei der Verwendung der eisernen Jungfrau hatte ich nicht bedacht, würde es aber auch für eine knorke Beschäftigung für die fromme Jugend halten, die dabei immer ein warnendes Beispiel vor Augen hätten. Andererseits ist eine Verschmutzung der Kirche natürlich vollkommen undenkbar.

Welche Körperhaltung haben Fakire denn bei Ihnen nach einer angemessenen Zeit auf der Streckbank?

Freundlich fragend,

Johanna von Orleans

[Nachfolgender]

Werte Frau von Orleans,

darf ich Sie nach der praktischen Umsetzung fragen?
Es ist ja hier recht schnell geschehen, dass sich ein Fakir offenbart.
Doch wie wollen Sie seiner habhaft werden?

Ebenfalls freundlich fragend,

Jacob Miller

[Johanna von Orleans]

Werter Herr Nachfolgender,

mit freundlicher Hilfe der Administranz dieses löblichen Brettes wird es kein Problem sein, der Fakire habhaft zu werden. Bedenken Sie: Wir handeln nur zu deren Bestem, um Ihre Seelen vor dem Schwefelsee zu bewahren.

Erklärend,

Johanna von Orleans

[Nachfolgender]

Werte Frau von Orleans,

daran habe ich ja keinen Zweifel. Nur die praktische Umsetzung ist mir noch unklar.
Wie soll die wahre Identität des Fakirs ausgemacht werden?
Und wie soll die Person dann zu besagter Bank gelangen?

Noch im Unklaren,

Jacob Miller

[Herr Jalu]

Werte Herren,

die Internetzprotokolladresse (unredl. IP) könnte Aufschluss über die Herkunft von mutmaßlichen Fakiren geben und in Extremfällen für eine Anzeige verwendet werden.

Interessiert im Internetzlexikon blätternd,

Herr Jalu

[Sören Korschio]

Herr Miller!

Mit IP- und E-Brief-Adresse ist das heutzutage alles kein Problem mehr. Durch die E-Brief-Adresse bekommt man bei Fratzenbuch den Namen und ein Foto - mit der IP einen Ort. Das mischt man dann zu einer Suchanfrage in einem Anschnur-Telefonbuch und schon hat man die gewünschte Adresse.

Potztausend, dachten Sie wir beschränken unsere Missionarstätigkeit nur auf das Internetz?! Seit Jahren greifen der werte Sittenwart und meine Wenigkeit immer wieder juvenile Dummbatze auf, die meinten, hier im Forum Unruhe stiften zu müssen.

Liebevoll seine Peitsche streichelnd,
Sören Korschio

[Der Entwickler]

Sehr geehrter Herr Miller, sehr geehrter Herr Korschio,

Durch die E-Brief-Adresse bekommt man bei Fratzenbuch den Namen und ein Foto [...]

durch Bekannte, die in diesem Gesichtsbuch anschnur sind, weiß ich, dass man die Suche via E-Brief-Adresse deaktivieren kann.
Außerdem stellt nur der dümmste Fakir ein Bild von sich ins Netz.

[...] mit der IP einen Ort.

Dies ist leider nur zu einem geringen Teil richtig, mit der Internetzprotokolladresse kann man leider nur den ungefähren Standort von Personen ermitteln.
Außerdem kommt man bei vielen Internetzprotokolladressen bei einem ganz anderen Ort raus, da sie verfälscht sind.

Das mischt man dann zu einer Suchanfrage in einem Anschnur-Telefonbuch und schon hat man die gewünschte Adresse.

Des Weiteren muss ein Fakir erst eine Einverständnis geben, dass er ins Telefonbuch geschrieben werden darf.

Somit fängt die Suche nach einem Fakir wieder von neuem an.

Enttäuscht,
Der Entwickler

[Sören Korschio]

Frl. Entwickler!

Vergessen Sie eines nicht: unter Stupor leidende Jugendliche (also alle Jugendlichen) sind dumm wie ein beliebiger Stein. Trotz Ihrer "Einwände" funktioniert diese Vorgehensweise nahezu immer.

Außerdem stellt nur der dümmste Fakir ein Bild von sich ins Netz.

NA! Sie beleidigen hier beinahe die gesamte Gemeinde! Obacht, bevor ich Herrn Laugenkrauts Leih-Hund auf Sie hetze!

Tadelnd die Einwände des Klugfäkalisten vom Tisch wischend,
Sören Korschio

[Der Entwickler]

Sehr geehrter Herr Korschio,

Außerdem stellt nur der dümmste Fakir ein Bild von sich ins Netz.

NA! Sie beleidigen hier beinahe die gesamte Gemeinde!

wollen Sie damit etwas sagen, dass beinahe die gesamte Gemeinde aus Fakiren besteht?

Fragend,
Der Entwickler

Post Scriptum: Wie Sie an dem Pronomen vor meinem Nutzernamen sehen können, bin ich kein Fräulein.

[Eichenherz]

Depp Entwickler,

der werte Herr Korschio wollte damit vermutlich ausdrücken, dass viele redliche Mitglieder der Gemeinde ebenfalls Bilder von sich ins Internetz stellen.
Diese hätten Sie mit Ihrer unbedachten Aussage natürlich ebenfalls beleidigt - wir sind doch keine "dummen Fakire", Herr Entwickler.

Klarstellend,
Helmut

[Sören Korschio]

Frl. Entwickler!

So tumbdreist wie Sie sich hier äußern, bin ich nicht gewillt, Ihr vermeintlich männliches Geschlecht anzuerkennen. Weiters haben Sie, ganz im Gegensatz zu Herrn Eichenherz, wohl eine Hirnhemmung. Natürlich bezog ich mich auf das Anschnurstellen einer persönlichen Ablichtung.

Den Rohrstock wirbelnd,
Sören Korschio

[Nachfolgender]

Potztausend, dachten Sie wir beschränken unsere Missionarstätigkeit nur auf das Internetz?!
Sören Korschio

Sehr geehrter Herr Korschio,

keinesfalls wollte ich das andeuten.
Mir war nur nicht klar, dass es so einfach ist, einen Fakir zu enttarnen und ausfindig zu machen.

Ich habe großes Interesse an Ihren Einsätzen. Leider gibt es heut recht wenig aufrichtige Christen, die solch ein Engagement zeigen.
Darf ich fragen, ob Sie sich nur auf Fakire in Ihrer näheren Umgebung beschränken, oder sind Sie auch weitläufig unterwegs?
Ich frage aus 2 Gründen. Sollten Sie jemals im Raum Ostwestfalen unterwegs sein, wäre es mir eine große Ehre Sie einmal in Aktion erleben zu dürfen.
Zum anderen wäre es doch eine großartige Sache, wenn in diesem Brett eine Dokumentation Ihrer Einsätze eingerichtet würde.
Mit zusätzlicher Bebilderung wäre es nicht nur eine grandiose Inspiration für uns hier, es wäre sicherlich auch eine deutliche Warnung für Fakire.

Sinnierend,

Jacob Miller

[Der Einsiedler]

Darf ich fragen, ob Sie sich nur auf Fakire in Ihrer näheren Umgebung beschränken, oder sind Sie auch weitläufig unterwegs?

Herr Miller,

die keusche Gemeinde ist im gesamten Bundesgebiet, in Österreich sowie in der Schweiz vertreten.
Gleich nach der Enttarnung eines Fakirs macht sich ein Mitglied auf, um den Lumpen zu maßregeln.

Mörz