Sich färbender Neffe

[Reichental]

Werte Gemeinde,
der Sohn meines töften Bruders besucht ein Sonnenhaus (unredl. Solarium) und färbt seine Haut schwarz. Mein Bruder, der Frevler, lässt dies zu und schindet die ganze Familie. Ich als frommer Christ möchte nicht in die Angelegenheiten meines Bruders eingreifen und ein Streit verursachen.
Ich bin verzweifelt, was kann ich nur tun?
In Weihwasser badend,
Reichental

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Herr Reichental,
machen Sie sich keine Sorgen. Der HERR in seiner unendlichen Güte schuf in weiser Voraussicht das löbliche Maligne Melanom, sowie diverse andere Kainsmale, mit welchen er derlei Sünder heimsucht.
Der Knabe wird schon sehen, was er von seiner schändlichen Sucht, wie ein gebratenes Hühnchen auszusehen, hat!
Zur Vorsorgeuntersuchung eilend,
Schnabel

[Im Auftrag Jesu]

Werter Herr Schnabel,
meiner Meinung nach ist es nicht redlich seinen Neffen sterben zu lassen, weil er sich färbt.
Man sollte ihn züchtigen, damit er wieder auf den rechten, von Gott gewählten, Weg kommt.
Des weiteren würde ich empfehlen, die Betreiber dieses Geschäfts, anzuzeigen, da sie diesen Jungen zu sünden verleiten und ihn seiner elterlichen Obhut entziehen.

Mahnend,
Im Auftrag Jesu

[Stephan Kordansen]

Herr Reichental,

zuallererst möchte ich es bewundern, daß Sie in einer scheinbar ketzerischen Familie den Weg zu Gott gefunden haben. Des weiteren empfehle ich, wie der Herr über mir schon sagte, ihn zu züchtigen, damit er etwas derartiges in Zukunft nicht mehr begeht.


Dem Vorredner zustimmend,
Stephan K.

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werte Herren,
eventuell könnte man auch einen kleinen, redlichen Schabernack treiben.
Verbinden Sie am Hauptanschluß der Bräunungssatanisten die Phase statt der töften 230 Volt, mit einer Hochspannungsüberlandleitung.
Die Ketzer werden überrascht feststellen, wie schnell sie dann gebräunt sind.
Schelmisch lächelnd,
Schnabel