Bitte dringend um Rat

[Bruno Purez]

Sehr geehrte Anschnur-Gemeinde,
jeden morgen sehe ich vor meinem Haus einen komplett in Schwarz gekleideten Knabbub, welcher vermutlich diese Schule besucht bei welcher ich mich schon lange für die Einführung des Religionsunterrichts einsetze. Anfangs dachte ich, es wäre einfach eine vom Weg abgekommene Seele und versuchte sie mit Wurfbibel und Rohrstock wieder auf den rechten Weg zu bringen. Jedoch bin ich diesen Morgen von dieser abscheulichen Metall-Musik (unredlich: Metal) aufgeweckt worden die vermutlich von diesem satanistischen Musiker "Schlachter" (unredlich: Slayer) stammt, der in seinen sogenannten Lieder des öfteren Gotteshass und Satanismus predigt. Anscheinend haben meine bisherigen Züchtigungsmaßnahmen wohl nichts genützt und desshalb wollte ich sie um Rat bitten, wie ich diese verlorene Seele wieder auf den rechten Weg bringen kann.

Verzweifelnd, Bruno Purez

[Ueberlieferung]

Grüß Gott, und Wilkommen in unserer Gemeinde Herr Purez,

Hierbei handelt es sich ganz klar um einen besessenen Knabbub. Ein Exorzismus muss her, und zwar ganz schnell!

Für den Jungen betend,
Ueberlieferung

[Ludwig Birnbaum]

Werter Herr Purez

Herr Überlieferung hat recht.
Sollten Sie dabei Hilfe benötigen, schreiben Sie mir am besten eine knorke private Nachricht.

Das Vater unser singend,
Ludwig Birnbaum

[Jared v. Stock]

Frl. Ueberlieferung,
Herr Birnbaum,

eine Besessenheit kann ich hier nicht erkennen. Vielmehr handelt es sich um eine schwere, durch Felsmusik verursachte psychische Störung.

Herr Purez,

reißen Sie dem Buben den Armenviertelsprenger aus den Händen und beschallen Sie ihn anschließend mit christlicher Chormusik. Nach einigen Stunden sollte der Bub wieder zur Besinnung kommen.

Ratend

v. Stock

[Ludwig Birnbaum]

Werter Herr v. Stock

So bin ich früher auch vorgegangen, bis zu einem gewissen Punkt ist das auch eine durchaus akzeptable Methode.
Aber ich habe schon mehrere hundert Menschen zu keuschen Christen bekehrt und etliche Dämonen ausgetrieben.
Am schwierigsten war das eindeutig bei Felsmusikhörern. Die lassen nichts unkühles an sich heran.
Deshalb ziehe ich heutzutage den kurzen, jedoch schmerzvollen Weg vor.

Erklärend,
Ludwig Birnbaum

[Ueberlieferung]

Herr Stock,
Bitte reden Sie micht mit Herr an, ich bin bei Gott kein Weib.

Hierbei handelt es sich um ein besessenes, und psychisch gestörtes Kleinkind. Ein Exorzismus ist der einzige Ausweg - obgleich eine Ferndiagnose nur bedingt hilfreich ist. Ich würde vorschlagen, dass sie es sofort zu ihrem Gemeindepfarrer bringen. Dieser weiß im Optimalfall was zu tun ist.

[Bruno Purez]

Werte Gemeinde,
Würden sich die Lieder des Arche-Internetz Kinderchors zur Besinnung dieses Knabbubs eignen?

Dankend, Bruno Purez

[Heinrich Ruprecht]

Werter Herr Püree,

welch vortreffliche Idee! Folgen Sie zunächst dem Rat des Herren v. Stock und beschallen Sie den verwirrten Knaben mit jener töften Musik.
Sollte der Vorschlag des Herren v. Stock nicht helfen, so empfehle ich Ihnen, dem Buben mit Kreuz und unserer heiligen Schrift in Händen mutig entgegenzutreten. Sprechen Sie, das Kreuz erhoben, ein Gebet für diesen armen Sünder. Sollte er sich nicht bekehren lassen und weiterhin seinen unfrommen Tätigkeiten frönen, verzweifeln Sie keinesfalls. Beharrlichkeit ist eine Tugend.

Gesegnet ist der Mann, der auf den HERRN vertraut und dessen Vertrauen der HERR ist! Er wird sein wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und am Bach seine Wurzeln ausstreckt und sich nicht fürchtet, wenn die Hitze kommt. Sein Laub ist grün, im Jahr der Dürre ist er unbekümmert, und er hört nicht auf, Frucht zu tragen.
(Jeremia 17, 7;8)

Bleiben also auch Sie, werter Herr Püree, einfach stehen, Tag für Tag, Jahr für Jahr. Heben Sie Ihr Stimmchen zum Gebet, wenn der räudige Sünderknabe Ihnen entgegentritt, beten Sie für ihn, versuchen Sie ihn zur Umkehr zu bewegen. Sie werden sehen, Ihre Methode wird Erfolg haben, ist es doch eine Methode, die in der heiligen Schrift zu lesen ist.

Sie motivierend,
KnechtRuprecht