Unser Gotteshaus soll abgerissen werden

[Der Gesalbte]

Meine liebenswerten Brettmitglieder

heute Morgen musste ich mit Erschrecken feststellen, das unsere kleine Dorfkapelle, welche schon seit über 100 Jahren besteht, abgerissen werden soll. Ich war so bestürzt wie noch nie. Wieso sollte man unser schönes Gotteshaus abreißen?! Sofort sammelte ich die gesamte Gemeinde um zum Rathaus zu marschieren und unseren nutzlosen Bürgermeister zur Rede zu stellen. Doch er war nicht einsichtig, im Gegenteil, er befürwortete dieses Verbrechen! Er meinte wir würden ein neues bekommen, einen hässlichen Betonklotz. Dann erzählte er auch noch, das an der Stelle wo unsere alte Kapelle steht, eine Autobahneinfahrt gebaut werden soll. Nicht genug das wir unser Gotteshaus verlieren, wir sollen auch noch unerträglichen Autolärm und Gestank ertragen! Als ob die Stinkekisten nicht schon unser Dorf genug verseuchen!
Selbstverständlich protestierten wir, ich war schon dabei ihn mit meinen Rohrstock zu züchtigen, doch er war wohl schon auf unseren Besuch vorbereitet, denn noch bevor ich ihn erreichte hielt mich ein Polizist von meiner Pflicht ab! Der Bürgermeister lachte über uns und ließ uns auf die Straße setzen. Natürlich werden wir uns auch weiterhin wehren, aber wenn so ein schrecklicher Mann sogar die Polizei auf seiner Seite hat, weiß ich nicht ob wir als Gemeinde dagegen ankommen können. Ich bitte sie dahe rum Hilfe. Was kann unsere Gemeinde noch tun, außer uns gegen eine Übermacht zu verteidigen. Wir haben natürlich den HERRn auf unserer Seite. Das ist aber momentan unsere einzigste Hoffnung!

um Hilfe ersuchend
Stefan Christian Krone

[Martin Berger]

Herr Krone,

was Sie da schreiben ist erschreckend. Aber so sind Politiker nun mal. Vor der Wahl wollen sie alles für die Bürger tun, und dann, wenn sie gewählt wurden, lassen sie die Maske fallen und zeigen ihr wahres Gesicht. Hätten die Menschen gewußt, daß er ein gottloser Verbrecher ist, hätte man ihn sicher nicht gewählt. Bitte nennen Sie mir den Ort und den Namen Ihres Bürgermeisters. Ich werde mich persönlich darum kümmern.

Entsetzt,
Martin Berger

[Barmherziger]

Herr gesalbter,

dies ist eine Unmöglickeit und darf nicht geduldet werden. Dieser Bürgermeister soll sich schleunigst einem Exzorzisten unterziehen wenn er es wagt noch einmal mit diesem Gedanken zu spielen. Wenn kein Protest hilft müssen sie wohl vor Gericht ziehen und wie Herr Berger schon richtig sagt, ist er falsch und weiss vermutlich nicht einmal etwas über das Verwalten einer Stadt.

Wütend,
B.

[Heinrich Ruprecht]

Werter Herr Krone,

ich an Ihrer Stelle würde aufhören, solche Jammerreden zu schwingen, und mich flugs daran setzen, Widerstand zu bilden. Lassen Sie die Worte in der Schrift des HERRn auf sich einwirken:

Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut Widerstand geleistet.
(Hebr 12, 1-4)

Ordnet euch also Gott unter, leistet dem Teufel Widerstand; dann wird er vor euch fliehen!
(Jak 4,7)

Es liegt ganz an Ihnen, ob dieses wahrhaft schändliche Vorhaben wahrlich in die Tat umgesetzt wird - oder ob Sie und Ihre Gemeinde sich daran machen, motiviert, beherzt und friedlich diesem Bürgermeister einen Strich durch seine träumerische Autobahn-Rechnung machen.

Für den Erhalt Ihrer Kapelle betend,
KnechtRuprecht

[Alberto Bonappetito]

Werte Herren

Es gäbe auch noch eine dritte Möglichkeit. In Griechenland wurde im vergangenen Jahr ein Gotteshaus versetzt um Platz für einen Stausee zu machen. Das Kraftwerk konnte gebaut werden und das Kloster blieb erhalten. Auch für die Gemeinde des Herrn gesalbten wäre diese Lösung, meiner Ansicht nach, absolut vorstellbar.
Lesen Sie hier: Artikel der österreichischen Tageszeitung "Die Presse"

Vorschlagend
Alberto Bonappetito

[Jeremias Töfte]

Werter Herr Bonappetito,

ich fürchte, dies wird in Anbetracht der astronomischen Kosten sofort abgelehnt werden.
Ich habe mich mit den Pfarrern der Nachbarsdörfer zusammengeschlossen. Wir werden für den Erhalt der Kirche kämpfen und uns an den zuständigen Bischof richten.
Dem geballten Zorn der Kirche wird dieser Ketzer nicht widerstehen können.

Um Unterstützung von mitlesenden Pfarrern bittend,
Töfte

[Fritz Fanatikus]

Ich bin bestürzt...
damals wurde durch den zweiten Weltkrieg die Kirche in unserem Dorf zerstört und die Menschen habe sie wieder aufgebaut, noch bevor sie wieder ein Dach über dem Kopf hatten. Die Kirche war für uns ein Hort der Menschlichkeit und Zuversicht, so schliefen die durch den Krieg nun obdachlosen Dorfbewohner nachts dort und konnten sich über Tag dem Wiederaufbau widmen. Ich war zu diesem Zeitpunkt selbst noch zu klein um es zu erfahren, ich war damals erst 5 Jahre alt, aber mein Onkel erzählte sehr oft davon.
Als alle Häuser wieder aufgebaut waren und jeder wieder ein eigenes Dach über dem Kopf hatte, wurde die Kirche wieder zu einer richtigen Kirche. Der Dorfschreiner baute die Bänke, ein Instrumentenbauer schenkte (!) der Kirche eine Orgel und ein Steinmetz errichtete den neuen Altar. Heute ist unsere Kirche das mit Abstand schönste und ansehnlichste Gotteshaus der ganzen Umgebung und Gläubige von nah und fern strömen sonntäglich in unser kleines Dorf.

Ich bin mir sicher, dass ein Bauvorhaben, welches einen Abriss dieses Gebäudes vorsieht, Lynchmorde der verantwortlichen mit sich ziehen würde.

Die heutige Welt ist eben ungläubig geworden, was daran liegen mag, dass Gott in dem Leben der modernen Menschen einfach keinen Platz mehr hat.

Den Kopf schüttelnd über diese Entwicklung,
der inzwischen etwas bekümmerte
Fritz

Dennoch, wie immer
Habt einen guten Tag

[Bruder Georg]

Grüß Gott Herr Krone,

Die Inquisitionsabteilung des St. Leonhard-Klosters wird sich
dessen annehmen. Sie, geehrter Glaubensbruder, müssten
nur noch den Namen des Ortes nennen.
Keine Angst. Unsere Inquisitoren sind vom Vatikan ausgebildet worden.
Sie sind geschult in Folter und Bestrafungen, die ihren "netten" Herrn Bürgermeister
auf direktem Wege in die Hölle schicken und zwar für immer.

Liebe Grüße ihnen Herr Krone
und viel Erfolg in ihrem "Heiligen Krieg" !

Georg

[Der Gesalbte]

Es gibt Neuigkeiten zu unseren Widerstand. Gestern Nachmittag, ist unser redlicher Dorfpfarrer während einer Sitzung mit den verkommenen Bürgermeister verstorben. Dieser schreckliche Mann hat ihn so sehr in Rage gebracht, das er einen Herzinfarkt erlag und noch vor Ort verstarb. Er war erst 89 Jahre alt und immer bei bester Gesundheit. Er mied jede Versuchung in Form von Essen und anderen schädlichen Dingen. Als wir unter tiefsten Bedauern unseren Freund hinaus trugen, rief uns der Lump hinterher, das er so lange weiter macht, bis wir alle "verreckt" sind. Mit unseren Pfarrer haben wir ein Wertvolles Mitglied der Gemeinde verloren und einen Mitstreiter. Doch wir geben nicht auf. Wir haben gute Kontakte zu anderen Gemeinden, wo es noch redliche Bürgermeister gibt, die uns in unseren Kampf unterstützen. Mit der Kraft des HERRn werden wir erfolgreich unser Gotteshaus schützen!


Christian Stefan Krone

[Heinrich Ruprecht]

Herr Krone

Es gibt Neuigkeiten zu unseren Widerstand. Gestern Nachmittag, ist unser redlicher Dorfpfarrer während einer Sitzung mit den verkommenen Bürgermeister verstorben. Dieser schreckliche Mann hat ihn so sehr in Rage gebracht, das er einen Herzinfarkt erlag und noch vor Ort verstarb. Er war erst 89 Jahre alt und immer bei bester Gesundheit. Er mied jede Versuchung in Form von Essen und anderen schädlichen Dingen. Als wir unter tiefsten Bedauern unseren Freund hinaus trugen, rief uns der Lump hinterher, das er so lange weiter macht, bis wir alle "verreckt" sind. Mit unseren Pfarrer haben wir ein Wertvolles Mitglied der Gemeinde verloren und einen Mitstreiter. Doch wir geben nicht auf.

Auch ich gebe nicht auf, Menschen wie Sie in einer korrekten Schreibweise und penibler Rechtschreibung zu unterstützen. Eine Frage hätt' ich altes Menschlein dennoch - Ihr kürzlich verstorbener Pfarrer, der HERR habe ihn selig, mied jedwegliche Versuchung "in Form von Nahrung und anderen schädlichen Dingen"? Ernährte sich Ihr Pfarrer nur von Wasser?

Das Gesicht zu einer ungläubigen Fratze verziehend,
KnechtRuprecht

[Der Gesalbte]

Damit meinte ich, das er sich nur gesund ernährte und selbstverständlich streng enthaltsam, wie es jeder redliche Christ tun sollte.

[Jeremias Töfte]

Werter Herr Krone,

dieser Hexenmeister muss unverzüglich beseitigt werden!
Vielleicht sollten Sie doch auf das Angebot von Bruder Georg eingehen, die heilige Inquisition ist das einzig wirksame Mittel gegen solche Ketzer.

Um seinen Berufskollegen trauernd,
Töfte

[Johannes Richter]

Herr Töfte,

auch wenn es Zeiten wie diese sind, in denen sich jeder fromme Christ wehmütig an die Zeiten der löblichen Inquisition entsinnt, so nehme ich an, dass diese heutzutage nicht mehr mit den Gesetzen vereinbar ist. Herrn Georgs Vorschlag in Ehren, jedoch scheint mir eine Umsetzung dessen aktuell unmöglich.

Den Scheiterhaufen zum Grillen von Kartoffeln nutzend,

Ihr Johannes Richter

[Jeremias Töfte]

Werter Herr Richter,

die Beseitigung dieses Wudu-Mörders fällt in diesem Fall unter § 32 StGB.

Informierend,
Töfte

[Konrad Bergheim]

Werter Herr Toefte,

wie im Gesetz steht, gilt Notwehr nur bei einem gegenwärtigen Angriff. Beim nächsten derartigen Vorfall sehe ich die Vorraussetzungen der Notwehr allerdings durchaus gegeben. Immerhin hat der Spitzbub ja indirekt gestanden, dass er den Tod des Dorfpfarrers durch seine Hassreden verursacht hat:

Als wir unter tiefsten Bedauern unseren Freund hinaus trugen, rief uns der Lump hinterher, das er so lange weiter macht, bis wir alle "verreckt" sind.

Allerdings dürfte es kaum als erforderlich gelten, ihn anzuzünden (wenn er während des Verbrennens aufhört, in Tötungsabsicht zu schimpfen, dann ist der Angriff ohnehin nicht mehr gegenwärtig und Sie müssten ihn löschen) Das Gericht wird vermutlich sagen, dass eine Wurfbibel oder ein Eimer Weihwasser ausreichende Abwehrmaßnahmen sind.

Redlich beratend,
Konrad Bergheim