Selbstmord meines Bruders

[Sozialprediger]

Es tut mir leid, dass ich hier den ehrwürdigen und mit ziemlicher Sicherheit auch weiseren alten Herren hier im Forum widersprechen muss und zwar auf Grund der Beschaffenheit ihrer Reaktion auf eine Familientragödie, doch halte ich es nicht für angemessen, den Schmerz der Trauer eines Angehörigen auch noch dadurch zu verstärken, dass man ihm eröffnet, sein Bruder solle irgendwo am Rande verscharrt werden und komme in die Hölle, noch dazu wo man nicht genau weiß, wie der Selbstmord überhaupt zustande gekommen ist.

Ich selbst wurde in meiner Jugend auf Grund des Leistungsdrucks und den damit verbundenen Erwartungen meiner ehrbaren Eltern(und dem Grund, dass ich mich ungeliebt fühlte) Opfer von Depressionen und habe nicht nur einmal mit dem Gedanken an Selbstmord gespielt, ihn jedoch auch dank meines Priesters nie durchgeführt. Durch das heilige Sakrament der Beichte erfuhr er meine Gedanken und unterhielt sich daraufhin über eine längere Zeitspanne mit mir, bevor er mir unter Auflagen die Absolution erteilte.
Durch ihn hab ich tiefer als je zuvor zum Glauben gefunden und er predigte mir einen liebenden Gott, der mir meine sündigen Gedanken und Taten bei aufrichtiger Reue und damit verbundener Buße über die Beichte verzeiht. Natürlich hat ein Selbstmörder nicht mehr die Möglichkeit der Beichte, jedoch kann es sehr wohl sein, dass er die Tat im Tod noch aufrichtig bereut und so sollte man ihm zumindest eine Chance geben.

Mein Gott ist nicht nur ein Strafender, sondern auch ein Liebender
Herzlichst S.P.

[Sören Korschio]

Grüß Gott Herr Sozialprediger!

Der unselige Bruder bereut im Tod gar nichts mehr, da sich seine ganze Wahrnehmung um die Qualen, die er gerade jetzt und bis in alle Ewigkeiten erleiden muss, dreht. Heißer Schwefel brennt sich in seine Haut, während böse Zungen über ihn fluchen und ihn bespucken. Denken Sie, dass da noch Zeit bleibt um zu bereuen!?

Aufklärende Worte der Beruhigung findend,
Sören Korschio

[Sozialprediger]

Grüß Gott Herr Sozialprediger!

Der unselige Bruder bereut im Tod gar nichts mehr, da sich seine ganze Wahrnehmung um die Qualen, die er gerade jetzt und bis in alle Ewigkeiten erleiden muss, dreht. Heißer Schwefel brennt sich in seine Haut, während böse Zungen über ihn fluchen und ihn bespucken. Denken Sie, dass da noch Zeit bleibt um zu bereuen!?

Aufklärende Worte der Beruhigung findend,
Sören Korschio

Geehrter Herr. Körschio!

Liegt es nicht an uns, für diese arme Seele zu beten auf dass ihr das bittere Los des ewigen Fegefeuers erspart bleibe.
Liegt es nicht an uns, ihr mittels redlicher positiver Gedanken die nötige innere Kraft, die sie benötigt, um abseits der Läuterung aufrichtige Reue zu empfinden, zu schicken, auf dass er letztendlich doch noch gerettet werde...?

Ergebenst...

[Ansgar Stichling]

Herr Sozialprediger

Natürlich haben Sie die Möglichkeit für die verkommene Seele des Selbstmörders zu beten.
Ob ihm dadurch die Ewigkeit im dampfenden Schwefelsee erspart bleibt sei einmal dahingestellt.

Allerdings hat der Selbstmörder das Recht auf eine christliche Beerdigung verspielt. Im Zweifelsfall
kann die Leiche zu Schmierseife verarbeitet werden, und so dient der Selbstmörder noch dem Weibe bei der Stubenreinigung.
Oder man könnte den dreckigen Ketzer in einem Freiwildgehege mit dem Gesicht in den Sand
werfen, so können die Löwen ihn fressen. Guten Hunger!


Mit freundlichen Grüßen,