Werter Herr von Schnabel,
selbstverständlich kommt am heiligen Abend nur das Christkind.
Doch glaube ich nicht, dass wir bei dummen, unwissenden Kindern gleich mit der Tür ins Haus fallen sollten.
Es gilt diese Gören, die ohne unsere Hilfe unweigerlich mit ihren Eltern im ewigen Schwefelsee enden werden, erst einmal langsam an die frohe Botschaft heranzuführen. Dafür sollte doch wohl jedes Mittel recht sein.
Wenn man sieht, wie kleine Kinder reagieren, wenn sie Figuren des Weihnachtsmanns sehen oder sie einen Wunschzettel an den Weihnachtsmann schreiben dürfen, dann weiß man, dass sie jetzt sehr leicht zu beeinflussen sind. Sollten wir Christen diese Situation nicht nutzen, um den kleinen deutlich zu machen, dass dieser Brauch auf den heiligen Nikolaus zurückgeht?
Sympatisch finde ich persönlich übrigens, dass nicht nur brave Kinder belohnt, sondern auch unartige Gören mit der Rute bestraft werden. Zumindest diese Tradition ist doch sehr bibeltreu.
http://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachtsmann
Der heutige Weihnachtsmann geht vor allem auf die europäischen Volkslegenden um den heiligen Nikolaus zurück. Er ist aber keinesfalls mit diesem gleichzusetzen. Nikolaus von Myra war ein Bischof im 4. Jahrhundert, der Kern zahlreicher Legendenbildungen war. Unter anderem wird er als Schutzpatron der Kinder verehrt. Ihm zu Ehren wurden schon im Mittelalter Kinder an seinem Namenstag, dem 6. Dezember bzw. oft schon am Vorabend beschenkt. Dieses Datum war früher auch der eigentliche Bescherungstag, der erst im Laufe der Reformation und deren Ablehnung der Heiligenverehrung in vielen Ländern auf den 24. bzw. 25. Dezember rückte (siehe auch Christkind). Seit dem 13. Jahrhundert verkörperte in Kloster- und Stiftsschulen ein Schüler an diesem Tag den Kinderbischof mit entsprechenden Weisungsrechten, ein Brauch, der neuerdings an einzelnen Orten wieder aufgenommen worden ist. Nach dem Konzil von Trient, das die Residenz- und Visitationspflicht der Bischöfe in ihren Diözesen verschärfte, trat auch der heilige Nikolaus als Visitator auf, der, in Begleitung eines gezähmten Teufels, seine „Schäfchen“ zu Hause besuchte und kontrollierte, ob die Kinder im vergangenen Jahr brav oder unartig gewesen waren.
http://de.wikipedia.org/wiki/Knecht_Ruprecht
Die verschiedenen Gestalten des Knecht Ruprecht haben ihren Ursprung im spätmittelalterlichen Kinderschreck. Seit dem 16. Jahrhundert, verstärkt im 17., kursierten Flugblätter mit Schreckfiguren, die als zusätzliches Mittel der elterlichen Erziehung die Kinder zu Frömmigkeit mahnten. Am häufigsten verbreitet war der Kinderfresser, wie er beispielsweise heute noch als Kindlifresser an einem Brunnen im schweizerischen Bern zu sehen ist. Die Figur geht auf eine im 16. Jahrhundert in Italien entstandene Vorstellung zurück, in der der Teufel die Seelen der Sünder verschlingt. Der Kinderfresser, oftmals auch in Begleitung einer Butzenbercht, drohte den unfrommen Kindern in grausamen Versen, sie mitzunehmen, aufzuschlitzen, bis aufs Blut auszupeitschen oder gar aufzufressen. Wie Knecht Ruprecht trugen beide Figuren, der Kinderfresser und die Butzenbercht, einen großen Sack oder Korb, worin sie die Kinder zu stecken versuchten. Auf Grund dieser Verhältnisse ist der Weg insbesondere der Butzenbercht zum Knecht Ruprecht nicht weit, entstammen beide der Gattung der Perchten.
Während der heilige Nikolaus insbesondere in protestantischen Gegenden im Laufe der Zeit vom Christkind oder Heiligen Christ verdrängt wurde, kam der Knecht Ruprecht meist ungeschoren davon. In einigen Gegenden agierte er sogar als alleinige Zwitterfigur, der beschenkte und strafte. In Sachsen wurde allgemein und wird vereinzelt die Bescherung und auch die Bestrafung der Kinder am Weihnachtstag durch den Ruprecht vorgenommen, der damit dem Weihnachtsmann vergleichbar ist.
Der Weihnachtsmann ist also zumindest nicht antichristlich (abgesehen natürlich vom Weihnachtsmann des unlöblichen Koka Kola Konzerns) und es steht geschrieben:
Lukas 9,50
Und Jesus sprach zu ihm: Wehret nicht; denn wer nicht wider euch ist, ist für euch.
Jesus wird also schon ein Auge zudrücken, denn er sieht unseren guten Willen.
Mit allen Mitteln für das Seelenheil der Kleinen kämpfend
Nathan Freundt